mein erstes Gemüsebeet von meine-ernte

Mittwoch, 23. März 2011

Chicorée - die lichtscheue Sprosse


C h i c o r é e      d i e   l i c h t s c h e u e   S p r o s s e

Der Chicorée (Cichorium intybus var. Foliosum) zählt zu den robusten Stauden und ist ein typisches Wintergemüse. Der bis zu 20 cm lange Trieb aus der Zichorienwurzel besteht aus fest anliegenden Blättern, die einen kompakten Kolben bilden. Das kolbenartige Aussehen verdankt er den ganz dicht übereinander liegenden Blättern, welche nach oben hin spitz zulaufen.

Er wächst unter völligem Lichtabschluss, hat weiße, knackige Blätter mit gelbem Rand und einem leicht bitteren Geschmack.

Menschen kennen und nutzen die Zichorienwurzel seit dem Altertum. Traditionell macht man daraus Heilmittel und Ersatzkaffee. Ein belgischer Bauer hat in der Mitte des 19. Jahrhunderts eher zufällig entdeckt, dass der zweite Austrieb der Wurzel ebenfalls genießbar ist. Er pflanzte aus reiner Neugier einige Wurzeln tief in die Erde und stellte fest, dass sie im Winter wohlschmeckende Knospen austrieben. 

Chicorée schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch gesund. 
Er senkt erhöhten Blutdruck und erhöhten Cholesterinspiegel. Er unterstützt Diäten zur Gewichtsreduktion, 100 Gramm haben nur 71 Joule (17 kcal), beugt gegen Arteriosklerose und Herzbeschwerden vor. Seine harntreibende und säurebindende Wirkung macht Chicorée zu einem idealen Gemüse für Rheumatiker. Des Weiteren entgiftet er den Darm, beugt Darmerkrankungen vor, kräftigt die Darmschleimhaut und stabilisiert die Darmflora.
Auch an Vitaminen und Spurenelementen hat der Chicorée einiges zu bieten: Neben Provitamin A, Vitamine B1, B2, C und K enthält er Calcium, Phosphor und Kalium. 

Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass die Sprossen fest verschlossen sind, die Blattspitzen nicht grün, sondern gelb sind und keine braunen Flecken aufweisen. Zuhause lässt sich die Chicorée einige Tage aufbewahren, ohne dass sie ihre Qualität einbüßt. Oberstes Gebot für die Lagerung: kühl und dunkel.

Weil er beim Wachsen nicht mit Erde in Berührung kommt, muss Chicorée nicht unbedingt abgewaschen werden. Falls gewünscht, sollte er nur mit einem feuchten Tuch abgewischt werden, da durch das Waschen wichtige Vitamine verloren gehen.

Ob man aus dem unteren Ende des Chicorée einen Keil herausschneidet ist Geschmackssache. Früher waren die Bitterstoffe dort sehr ausgeprägt. Der Chicorée, den man heute kaufen kann, schmeckt nicht mehr ganz so bitter. 
Chicorée kann nicht nur als Rohkost oder Salat verwendet werden, sondern auch als Gemüse. In Viertel geschnitten oder klein geschnitten, kann Chicorée auch angedünstet oder in etwas Butter oder Öl gebraten werden. Er schmeckt gratiniert mit Schinken, Bechamel-Sauce und Käse auch sehr lecker.
Der leicht bittere Geschmack harmoniert sehr gut mit süßen Früchten wie Apfel-Stückchen oder Orangen-Filets und mit grob gehackten Nüssen. Gut eignen sich auch Kiwi-, Birnen-, Bananen- oder Avocadostücke.
Wird Chicorée im Ofen gegart, sorgt ein wenig Zitronensaft zu vorgerückter Backzeit für einen mild-fruchtigen Geschmack.

link: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/media/visite5397.html
       ein interessanter Filmbeitrag des NDR mit dem Titel: "Chicorée - zart, bitter und gesund"